Nach dem ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest in Hessen beobachtet das Saarland das Geschehen genau. Wegen der räumlichen Nähe sei es möglich, dass Fälle auch an der Saar auftreten.

Nach dem erstmaligen Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem toten Wildschwein in Hessen sind die Behörden im Saarland besonders wachsam. „Aufgrund der räumlichen Nähe zum Ausbruch in Hessen ist es durchaus möglich, dass Fälle im Saarland auftreten“, teilte das saarländische Umwelt- und Agrarministerium in Saarbrücken der Deutschen Presse-Agentur mit. „Alle beteiligten Akteure im Saarland sind hoch sensibilisiert und werden das Geschehen dort ganz genau beobachten.“

Höchstes Ziel sei, einen Ausbruch der ASP im Saarland zu verhindern. Für den Fall eines Auftretens der Tierseuche habe das Land bereits Vorsorgemaßnahmen ergriffen: So gebe es beispielsweise einen behördeninternen „ASP-Notfallplan“ mit Handlungsanweisungen. Zudem stehe in Form einer ASP-Sachverständigengruppe ein Expertenpool bereit, der sich aus Vertretern unter anderem der Tierseuchenkasse, der Landestierärztekammer, des Saarforst-Landesbetriebs, des Bauernverbandes und Jägern zusammensetze.

30 Kilometer langer Elektrozaun

Wichtig sei eine Reduzierung der Wildschweinbestände, um das Risiko für einen Ausbruch der ASP zu senken und eine schnelle Ausbreitung bei einem Ausbruch zu verhindern, teilte das Ministerium weiter mit. Und: Je früher ein Ausbruch der ASP festgestellt werde, desto besser sei er unter Kontrolle zu bringen. Daher seien Jäger aufgefordert, Blutproben von erlegten und tot gefundenen Wildschweinen an das Landesamt für Verbraucherschutz zu schicken.

Eine weitere Initiative des Ministeriums sei die Beschaffung eines mobilen Elektrozauns mit einer Gesamtlänge von gut 30 Kilometern Länge. Erfahrungen mit der ASP in Tschechien und Belgien zeigten, dass bei frühzeitiger Erkennung eines ASP-Ausbruchs Umzäunungen und Vergrämungsaktionen rund um das Kerngebiet einer infizierten Zone die Ausbreitung wirksam unterbinden könnten, hieß es.

Zudem gibt es im Saarland acht Kadaversuchhunde, die mit ihren Hundeführern regelmäßig geschult würden. Sie stellten eine wichtige Säule zur schnellen Abklärung dar und könnten bei einem Ausbruch bei der Bekämpfung mitwirken.

Für Menschen ungefährlich

Ein totes und mit der Schweinepest infiziertes Wildschwein war kürzlich in der Nähe von Rüsselsheim aufgefunden worden. Betroffen von der Restriktionszone sind in Hessen neben dem Landkreis Groß-Gerau der Main-Taunus-Kreis, Darmstadt-Dieburg, der Landkreis Offenbach sowie die Städte Frankfurt und Wiesbaden. 2020 war in Brandenburg der erste ASP-Fall bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt worden.

Für Menschen und andere Tierarten ist die Viruserkrankung den Angaben zufolge nicht ansteckend oder gefährlich – bei Haus- und Wildschweinen ist sie dagegen unheilbar und verläuft fast immer tödlich. Eine Impfung gibt es nicht. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter durch den Menschen übertragen werden.