Große Stromleitungen von Norddeutschland nach Süddeutschland sollen auch künftig unter der Erde verlegt werden. Ein Umstieg auf überirdische Freileitungen sei vom Tisch, teilte die niedersächsische Staatskanzlei am Donnerstag während des Spitzentreffens der Ländervertreter mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sprach von einer „guten Nachricht für die Menschen in Niedersachsen“.

Das norddeutsche Bundesland ist den Angaben zufolge hauptsächliches Transitland. Durch kein anderes Land müssten so viele Hochspannungsleitungen geführt werden, erklärte Weil. Es geht demnach um sogenannte Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen, die 70 Meter breit seien. Masten dafür müssten 70 Meter hoch sein. 

Vor allem die Netzbetreiber, aber auch Teile der Politik hätten gefordert, dass große Stromleitungen bei neuen Vorhaben nicht mehr unterirdisch gebaut werden sollten. Nach einem Vortrag Weils bei dem Bund-Länder-Treffen und weiteren Debattenbeiträgen habe aber Scholz erklärt, dass die Diskussion auch für die Bundesregierung endgültig vom Tisch sei. 

„Wir sind es den Menschen in Niedersachsen schuldig, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten“, erklärte Weil. Genau das sei gelungen.