Zwei Euro – für diese Summe haben die Verkäufer eine Seidenstickerei auf dem Flohmarkt erstanden. Bei „Bares für Rares“ winkt ihnen eine traumhafte Gewinnspanne – doch sie schlagen das Angebot aus.
Chinesische Seidenstickerei aus der Kaiserzeit haben Veronique Huber-Schneider und Ralf Schneider im Gepäck. Das Ehepaar aus Appenweier möchte das filigrane Werk verkaufen, um es der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Horst Lichter ist sofort begeistert: „Das sieht nach unfassbar viel kleiner Arbeit aus“, sagt der „Bares für Rares“-Moderator beim Anblick des Medaillons. Wie Bianca Berding erläutert, handelt es sich um ein chinesisches Rangabzeichen, das die Hierarchie des Trägers symbolisiert. Die Expertin datiert das mit Gold- und Silberfäden bestickte Werk auf die späte Qing-Zeit, also die Jahre zwischen 1890 und 1911.
„Bares für Rares“: Die Expertise bringt eine Enttäuschung
Horst Lichter würde sich das Medaillon gerne einrahmen, tatsächlich hatten es die Schneiders auch mit Rahmen hergebracht. Ihre Preisvorstellung ist allerdings recht happig: Eine vierstellige Summe schwebt den Eheleuten vor, als „Einstieg“ wäre man auch mit 500 Euro zufrieden, erklärt Ralf Schneider. Interview Waldi Bares für Rares 18:10
Doch Berding hat eine schlechte Nachricht: Derartige Seitenstickereien aus der späten Quin-Phase gebe es sehr häufig, deswegen belaufe sich der Wert auf lediglich 150 bis 200 Euro. Da ist auch Horst Lichter baff: „Heidenei“, entfährt es dem Moderator mehrfach. Die Verkäufer entschließen sich dennoch, ihr Glück im Händlerraum zu versuchen.
Dort läuft es tatsächlich erfreulich: Vor allem Sarah Schreiber ist interessiert und startet direkt mit 150 Euro. Sie verdoppelt ihr Angebot sogar und bietet 300 Euro – 100 Euro über der oberen Grenze des Schätzwertes. Eigentlich ein tolles Angebot. Doch Ralf Schneider überrascht nun alle im Raum und lehnt den Deal ab. „Die Optik ist mir mehr wert als die 300 Euro“, sagt er – und zieht es vor, sein Objekt zu behalten.
Bevor das Ehepaar den Verkaufsraum verlässt, möchte Christian Vechtel aber noch wissen, was die beiden auf dem Flohmarkt für die Seidenstickerei bezahlt haben. Die Antwort überrascht dann doch: Lediglich zwei Euro hat das Werk gekostet. Die Schneiders haben also einen Gewinn von 14.900 Prozent ausgeschlagen!
„Dafür liebe ich ‚Bares für Rares'“, sagt Sarah Schreiber hinterher.
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