In der Untersuchung der Stiftung Warentest versagen ganze sechs Sonnenschutzmittel bei ihrem Hauptjob: Vor UV-Strahlen zu schützen. Auf welche Sonnencremes Verlass ist, erklären wir hier.

UV-Strahlen sind schädlich für die Haut – neben Hautalterung können sie Hautkrebs verursachen. Wer die Haut vor Sonne schützen will, sollte sich laut Dermatologin Yael Adler an diesen einfachen Satz halten: „Meiden, kleiden, cremen.“ Nicht nur für den Besuch im Freibad ist es also ratsam, die Haut durch Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (also 30, 50 oder 50+) zu schützen. 

Stiftung Warentest hat 20 Sonnencremes von Lichtschutzfaktor 30 bis 50+ unter die Lupe genommen. Mit ernüchterndem Ergebnis: Jede zweite Sonnencreme hat Schwächen. Erfreulich: Für guten Sonnenschutz müssen Verbraucher nicht tief in die Tasche greifen. Die zwei besten Cremes im Test gehören zu den günstigsten. Das „Sun D’or Sonnenspray“ für 2,15 Euro je 100 Milliliter von Edeka und das „Sunzon Sonnenspray“ von Rossmann für 1,95 Euro je 100 Milliliter. 

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Stiftung Warentest: Sechs Sonnencremes schützen nicht wirklich vor UV-Strahlung

Ganze sechs Produkte rasseln mit der „Note 5“ durch den Test, weil sie den angegebenen UV-Schutz nicht einhalten. Eigentlich sollen Sonnenschutzmittel zuverlässig vor UVB-Strahlung schützen, die für Sonnenbarnd verantwortlich ist, und vor UVA-Strahlen, die unsere Haut frühzeitig altern lässt. Und: Sie können Hautkrebs verursachen. Die Sonnensprays von Lush und i+m bräuchte man laut den Warentestern eigentlich gar nicht auftragen, denn sie versagen so massiv, dass ihre Schutzwirkung verschwindend gering ist. Dabei ist die „Million Dollar Sun Cream“ von Lush mit 42 Euro je 100 Milliliter das teuerste Produkt im ganzen Test: Die gute Nachricht für Verbraucher: Lush hat offenbar auf das Ergebnis von Stiftung Warentest reagiert und die Produkte aus seinen Regalen entfernt. 

Lichtschutzfaktor

Was der Test insgesamt zeigt: Manch eine Creme, die im letzten Jahr noch gut abgeschnitten hat, kann in diesem Jahr nicht überzeugen oder umgekehrt. Verbraucher können sich also weder auf bestimmte Marken verlassen. Auch teure Cremes sind nicht per se die besseren. 

Weichmacher in vier Sonnenschutzmitteln gefunden

Stiftung Warentest hat in diesem Jahr auch untersucht, ob die Sonnenschutzmittel gesundheitskritische Weichmacher enthalten. Denn: Anfang des Jahres hatten Behörden in Urinproben vermehrt ein Abbauprodukt von Weichmachern gefunden, das aus Sonnencremes stammen könnte. Vier Mal haben die Warentester den Weichmacher Di-n-hexylphthalat gefunden, unter anderem in den Produkten von Ladival und Müller. Der Weichmacher ist laut EU-Kosmetikverordnung verboten. Er könnte über Verunreinigung in die Cremes gekommen sein, so die Warentester. Nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung stellen die gefundenen Konzentrationen jedoch kein akutes Gesundheitsrisiko dar.

Tipps gegen vorzeitige Hautalterung 17.51

Grundsätzlich gilt aber weiter: Reichlich Sonnencreme auftragen. Für eine Person mit 1,80 Meter Körpergröße sind drei Esslöffel Sonnencreme nötig, um von Kopf bis Fuß vor der UV-Strahlung geschützt zu sein. 

Den ausführlichen (kostenpflichtigen) Test finden Sie bei Stiftung Warentest!