Trotz schlechter Umfragewerte will FDP-Spitzenkandidat Kemmerich die Liberalen in Thüringen wieder in den Landtag führen. Er macht aber deutlich, mit wem seine Partei nicht zusammenarbeiten würde.

FDP-Landesvorsitzender Thomas Kemmerich hat sich bei einem Parteitag unbeeindruckt von den aktuell schlechten Umfragewerte für seine Partei gezeigt. „Acht Prozent für Thüringen, das ist unser Ziel“, sagte Kemmerich am Samstag in Erfurt vor rund 90 Delegierten mit Blick auf die Landtagswahl am 1. September.

„Unser Ziel bleibt: eine bürgerliche Regierung bilden mit CDU und SPD“, so Kemmerich weiter. Koalitionen mit den Linken und den Grünen sowie dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) schloss Kemmerich aus, genauso wie jegliche Zusammenarbeit mit der AfD.

Allerdings waren es entscheidende Stimmen der AfD, mit denen Kemmerich 2020 von FDP und CDU zum Ministerpräsidenten gewählt worden war. Danach gab es bundesweit Proteste, bereits kurz nach seiner Wahl trat Kemmerich wieder als Ministerpräsident zurück.

Der Einzug in den Landtag scheint für die Liberalen derzeit ungewiss: Eine Anfang Mai veröffentlichte repräsentative Insa-Erhebung im Auftrag der Funke-Medien Thüringen sah die FDP bei zwei Prozent. Schon bei der Landtagswahl 2019 schaffte die FDP nur knapp den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde.

Zuletzt hatten die Liberalen im Landtag zudem ihren Fraktionsstatus verloren und bildeten nur noch eine parlamentarische Gruppe, da eine Abgeordnete aus der Partei ausgetreten war.