Mecklenburg-Vorpommern sei Anglerland Nummer eins, meint Umweltminister Till Backhaus. Auch Schüler finden Interesse. Und das wird vom Land gefördert.
Das Umweltministerium in Schwerin unterstützt die Bereitschaft des Landesanglerverbandes, die Ganztagsangebote an noch mehr Schulen in Mecklenburg-Vorpommern zu erweitern. Mit knapp 284.000 Euro werde das Projekt „Angeln macht Schule“ gefördert, bei dem erfahrene Angler interessierten Schülern Grundkenntnisse und -fertigkeiten beibringen. Die Mittel stammten aus der Fischereiabgabe des Landes, teilte Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) anlässlich der Landesdelegiertenkonferenz des Verbandes am Samstag in Linstow (Landkreis Rostock) mit.
Mecklenburg-Vorpommern sei Anglerland Nummer eins in Deutschland und der Anglerverband mit seinen mehr als 46 000 Mitgliedern der größte gesetzlich anerkannte Naturschutzverband im Nordosten. „Vor dem Hintergrund freue ich mich besonders, dass das Projekt „Angeln macht Schule“ auch für die kommenden Jahre bis 2027 weiter gesichert ist“, erklärte Backhaus. Dabei würden Kinder unter 14 Jahren auf die Fischereischeinprüfung vorbereitet und erhielten zugleich Umweltbildung.
Es gehe darum, die Schüler für die Belange der Natur zu sensibilisieren und Begeisterung für den Lebensraum Wasser und die darin lebenden Organismen zu wecken. „Eines ist klar: Durch die Nachwuchsgewinnung werden die örtlichen Angelvereine gestärkt. Ziel ist, dass zum Projektende 2027 das Vorhaben an 50 Schulen in MV etabliert ist“, machte der Minister deutlich. Für Schulen, die dem Angeln skeptisch gegenüberstünden, werde auch ein Projekttag „Gewässer erleben“ angeboten. Nach Angaben des Landesanglerverbandes hat sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Verband innerhalb eines Jahres um zehn Prozent auf nun rund 3300 erhöht.
Der Anglerverband machte anlässlich des Verbandstags noch einmal deutlich, dass das Ende 2022 verkündete europaweite Aalfangverbot in den Meeren die Anglerschaft stark getroffen habe. Nun gehe es darum, eine Ausweitung des Verbots auf Binnengewässer zu verhindern, hieß es. Laut Backhaus wurden zum Wiederaufbau der stark dezimierten Bestände seit 2009 allein in den Binnen- und Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns fast 100 Tonnen Glas- und Satzaal ausgebracht, insgesamt rund 28 Millionen Tiere.
Neben dem Aal stünden bei den Unterstützungsmaßnahmen auch andere Fischarten im Fokus, wie etwa der Baltische Stör. „Entwickelt aus dem in MV verfügbaren Elterntierbestand wurden von 2006 bis 2023 rund 3,2 Millionen Fische verschiedenster Altersklassen im Küstenmeer des Landes ausgesetzt. Finanziert aus den Einnahmen des Landes für die Küstenangelberechtigung erfolgte von 2000 bis 2023 außerdem regelmäßig Besatz mit Meerforellen und Ostseeschnäpeln, wofür das Land insgesamt rund 2,4 Millionen Euro ausgegeben hat“, berichtete der Minister.
Massive Kritik kommt vom Landesanglerverband an neuerlichen Beschränkungen für den Einsatz von Elektromotoren auf nichtschiffbaren Gewässern, die für Verbrennungsmotoren ohnehin gesperrt sind. Mit der Novellierung des Landeswassergesetzes 2023 seien E-Motoren zwar grundsätzlich erlaubt. Durch Allgemeinverfügungen von Kommunen sei dies inzwischen aber punktuell wieder verboten. „Der Landesanglerverband hat daraufhin Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht, eine Entscheidung steht noch immer aus“, hieß es in einer Mitteilung.