Auf dem US-Militärstützpunkt in Wiesbaden wird das Ende der Berliner Luftbrücke vor 75 Jahren gefeiert. Ein Höhepunkt ist eine Flugshow als Hommage an die sogenannten Rosinenbomber.
Die US-Armee in Wiesbaden hat 75 Jahre nach dem Ende der Berliner Luftbrücke ein Jubiläumsfest eröffnet. In Erinnerung an das Schlüsselereignis warfen am Samstag historische Maschinen winzige Fallschirme mit Süßigkeiten über der Clay-Kaserne ab – eine Hommage an die sogenannten Rosinenbomber aus der Zeit der Luftbrücke. „Die Luftbrücke stand dafür, Grenzen zu überwinden und in einen Modus der Kooperation zu kommen“, sagte der Wiesbadener Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende (SPD) bei einer Gedenkfeier mit Zeitzeugen.
Am ersten Tag der zweitägigen Feierlichkeiten drehten unter anderem historische Flugzeuge der Typen C-47/DC-3 über dem Wiesbaden Army Airfield ihre Runden. Die sogenannten „Candy-Drops“ sind eine Anlehnung an US-Piloten wie Gail S. Halvorsen, die nach dem Zweiten Weltkrieg Mini-Fallschirme über der deutschen Hauptstadt abwarfen. Ein geplanter Fallschirmsprung wurde am Samstag angesichts der windigen Wetterbedingungen abgesagt.
Für Samstag, den ersten Tag der Feierlichkeiten, erwartet die US-Army einem Sprecher zufolge 10.000 Besucher. Für Sonntag würden bis zu 50.000 Besucher erwartet. Auch für Sonntag ist ein Programm mit Zeitzeugen, Flugprogramm und Gedenkfeier geplant.
Die Luftbrücke der Alliierten in Deutschland half zwei Millionen Menschen in Westberlin beim Überleben. Für die westlichen Besatzer galt die Luftbrücke nach dem Zweiten Weltkrieg als großer Sympathieerfolg. Sie war ein erster Höhepunkt der Ost-West-Konfrontation.
Mit 277.000 Flügen hatten die Alliierten 1948/49 die Versorgung Westberlins als Insel in der Sowjetzone gesichert. Denn als Antwort auf die Einführung der D-Mark im Westen blockierte die Sowjetunion die Land- und Wasserwege und schränkte die Strom- und Gasversorgung massiv ein.
„Der heutige Standort der US Army Garnison Wiesbaden, früher ein Flugplatz der US Air Force, war einer der wichtigsten Standorte für den Start von Flugzeugen zur Unterstützung der Berliner Luftbrücke“, hatte Colonel David W. Mayfield, US-Kommandeur in der hessischen Landeshauptstadt im Vorfeld gesagt. Auch Frankfurt am Main war damals ein Startpunkt für die Flugzeuge.
Stadt Wiesbaden, Informationen zum Luftbrückenfest