Die Landwirte in Niedersachsen haben zuletzt deutlich weniger Geld für Getreide, Raps und Milch bekommen. Doch der Landwirtschaftskammer macht noch was ganz anderes Sorgen.

Der Gewinn der niedersächsischen Höfe ist zuletzt deutlich eingebrochen. Die Unternehmensergebnisse sanken im zurückliegenden Wirtschaftsjahr um gut 30 Prozent, wie die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen bei der Kammerversammlung in Oldenburg mitteilte. Nach einem Ausnahmejahr nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs habe sich die Situation für die Landwirte damit wieder normalisiert. 

Die Bauern bekamen im Zeitraum von Juli 2023 bis Ende Juni 2024 deutlich weniger Geld für Getreide, Raps und Milch als noch im Vorjahr, wie die Kammer weiter mitteilte. Dafür hätten sie besser mit Kartoffeln und Zuckerrüben verdient. Und auch die Ausgaben für die Landwirte normalisierten sich demnach, Düngemittel kosteten im Wirtschaftsjahr 2023/2024 fast 40 Prozent weniger als zuvor. 

„Es ist nicht unbedingt die wirtschaftliche Situation der Betriebe, die uns die größten Sorgen bereitet“, sagte Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. „Es ist vielmehr die fehlende Planungssicherheit, die für jede Hofnachfolge so entscheidend ist.“ Besonders bei Fragen des Tierwohls und bei Umweltvorgaben seien die Bauern verunsichert, ob sich Investitionen lohnen.