Nach dem Fund eines erkrankten Wildschweins im Nachbarland Hessen sind die Landwirte besorgt. Mit bestimmten Maßnahmen soll die Verbreitung verhindert werden.

Nach dem Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei einem Wildschwein in Hessen ruft der Landesbauernverband Landvolk Niedersachsen zu erhöhter Vorsicht auf. Sowohl Tierhalter als auch Reisende sollten sich an Hygienemaßnahmen halten, denn das Virus sei schon mehrfach über große Entfernungen weitergetragen worden, erklärte Landvolk-Vizepräsident Hubertus Berges am Montag in Hannover. Bei Erkrankungen von Nutztieren droht Landwirten ein hoher Schaden.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt, oft mit tödlichem Ende. Menschen und andere Haus- und Nutztiere sind jedoch nicht gefährdet. Landwirte sollten laut dem Verband ihre Betriebe durch geeignete Maßnahmen sichern, wie etwa Umzäunungen oder Desinfektionen. Tierärzte und Tierhalter müssen demzufolge die Vorgaben des Europäischen Tiergesundheitsrechts einhalten, damit Nutztierbestände vor der Krankheit geschützt sind.

Reisende, Camper und Ausflügler sollten ihrerseits keine Lebensmittelreste in der Landschaft hinterlassen, sondern Abfallbehälter nutzen, hieß es. Denn das Virus könne sich auch unter Umständen über Lebensmittelreste verbreiten, wenn diese von Wildschweinen gefressen werden. Eine Gefährdung stellten den Angaben nach Lebensmittel dar, die Fleisch von erkrankten Schweinen enthalten und nicht ausreichend erhitzt wurden, wie etwa Rohwurst oder Schinken.

Vor einigen Tagen war in Hessen südlich von Rüsselsheim ein sterbendes Wildschwein nahe einer Landstraße gefunden worden. Ein positiver Test auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) wurde vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, bestätigt.

In Niedersachsen wurde im Sommer 2022 auf einem Hof im Emsland die Afrikanische Schweinepest festgestellt. In der Folge waren rund 300 Betriebe in der Region von den Seuchenauflagen betroffen und konnten ihre schlachtreifen Tiere über Monate hinweg nicht vermarkten.

PM