Rund um die nordhessischen Dörfer Germerode und Grandenborn erwarten die Besucher prächtige Mohnfelder. Während der Blühsaison führen ausgeschilderte Wanderwege durch die Blumenwiesen.

Millionen pink- und violettfarbener Mohnblüten locken wieder Tausende Wanderer in den nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. „Rund um das Dorf Germerode hat die Mohnblüte begonnen“, sagte Claudia Krabbes, Sprecherin des Geo-Naturparks „Frau-Holle-Land“. In den nächsten Tagen verwandelten sich dann auch die Felder in Grandenborn in ein Blütenmeer. Die Mohnblüte ist eine Touristenattraktion in der Region und ein beliebtes Fotomotiv.

Zwischen Mitte März und Mitte April sei auf fast 37 Hektar Fläche Mohn rund um die beiden Mohndörfer ausgesät worden, so Krabbes. Die Pflanzen hätten sich in diesem Jahr prächtig entwickelt. „Sie stehen dicht und sind auch dank des reichlichen Regens von kräftigem Wuchs.“ Da sich nacheinander täglich eine Knospe pro Pflanze öffne und es in diesem Jahr viele Knospen gebe, erwarte man eine relativ lange Blütezeit von bis zu drei Wochen.

Auf zwei jeweils rund vier Kilometer langen Mohnwanderwegen in den beiden Orten können Spaziergänger durch die Blütenpracht laufen und an Fotopunkten und Informationstafeln sowie Sitz- und Liegebänken Halt machen. Im Mohnkino läuft tagsüber in Endlosschleife ein etwa 20 Minuten langer Film zum Mohn und zur Region. Dort hat die Pflanzenart Tradition: Die durch die Brüder Grimm bekanntgewordene Märchenfigur Frau Holle zieht einer Sage nach mit einem wilden Heer umher. Die Menschen stellten dem unheimlichen Zug Opfergaben bereit, um ihn milde zu stimmen. Darunter war auch die Lieblingsspeise der Frau Holle, der Mohn.

Nach dem Rückbau der Mohnwanderwege ab Mitte August wird geerntet. Laut Krabbes wird ein Ertrag zwischen 500 und 1000 Kilogramm Mohn pro Hektar erwartet. Etwa zehn Prozent der Ernte werden demnach zu Öl, der Rest zum Backen, Kochen, aber auch in Speiseeis und Seifen verarbeitet.

Geo-Naturpark „Frau-Holle-Land“ zur Mohnblüte