Die Festspiele in der osthessischen Stadt gehören zu den traditionsreichsten Theaterfestivals in Deutschland. Zum Start gibt es einen Bühnen-Klassiker mit der berühmten Moritat vom Haifisch.
„Und der Haifisch, der hat Zähne“: Mit der berühmten Moritat von Mackie Messer aus der „Dreigroschenoper sind die Bad Hersfelder Festspiele eröffnet worden. Der österreichische Regisseur Michael Schachermaier inszenierte die Gangsterballade von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1928 als modernes und bildgewaltiges Spektakel – als eine „Big Show“, wie er angekündigt hatte, „humorvoll, dreckig, sexy und glamourös“.
Die TV-Schauspielerin Anna Loos ist in dem Stück, das von einem Bandenkrieg in der Londoner Unterwelt erzählt, als Prostituierte Jenny zu sehen. Simon Zigah spielt den Gangsterkönig Mackie Messer. Loos ist unter anderem durch ihre Rollen in der TV-Krimireihe „Helen Dorn“ und der Fernsehserie „Weissensee“ bekannt. Als Sally Bowles in „Cabaret“ hat sie bereits Musical-Erfahrung gesammelt.
Promi-Schaulaufen vor der Klosterruine
Vor der Premiere gab es das traditionelle Promi-Schaulaufen vor der mittelalterlichen Klosterruine, in der die Festspiele aufgeführt werden. Auf der Liste der eingeladenen Ehrengäste stand auch „Tatort-Kommissar Jan Josef Liefers, der Ehemann von Loos.
Ein Tag nach der Saisoneröffnung mit der „Dreigroschenoper“ steht am Samstagabend (21.00 Uhr) dann schon die nächste Premiere an: das Musical „A Chorus Line“. Die Bad Hersfelder Festspiele sind nach eigenen Angaben das erste deutschsprachige Theater, das das Musical in einer eigenständigen Inszenierung und Choreographie auf die Bühne bringen darf.
Mit mehr als 90.000 Besucherinnen und Besuchern im vergangenen Jahr gehören die Festspiele in der osthessischen Stadt zu den größten und traditionsreichsten in Deutschland. Sie enden in diesem Jahr am 18. August. Bis dahin sei Bad Hersfeld ein „Hotspot der deutschen Kultur – das Salzburg des Nordens“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) in seiner Eröffnungsansprache.
Bad Hersfelder Festspiele