Vor allem Schweinehalter sind alarmiert: In Hessen ist erstmals die Schweinepest bei einem Wildschwein nachgewiesen worden. Minister Jung informierte im Landtag über die Lage.
Nach dem erstmaligen Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei einem Wildschwein in Hessen stehen für Landwirtschaftsminister Ingmar Jung die Suche nach weiteren Kadavern und die Eingrenzung des Verbreitungsgebiets im Vordergrund. „Die Kadaversuche läuft schon seit Samstag mittels Drohnen unter Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer“, sagte der CDU-Politiker am Dienstag im Landtag in Wiesbaden. „Wir haben bisher keinen weiteren positiven Fall.“
Um eine Verbreitung der Seuche möglichst zu vermeiden, wurde in den betroffenen Kommunen nach den Worten des Ministers eine Leinenpflicht für Hunde und ein Jagdverbot angeordnet. Dadurch soll vermieden werden, dass Wildschweine aufgescheucht werden. Für die Landwirtschaft und speziell Schweinehalter gelten strenge Auflagen.
„Wir wissen im Moment nicht, ob sich das Virus schon weiter verbreitet hat“, sagte Jung. „Wir wissen noch nicht mal sicher, ob wir uns im Zentrum des Ausbreitungsgebietes befinden.“ Es bestehe jedoch noch eine Wahrscheinlichkeit, „dass wir möglicherweise den Erstfall … erwischt haben“, ergänzte er. In der Nähe des Fundortes werde derzeit ein Zaun gestellt, die Arbeiten sollen laut Jung am Mittwoch abgeschlossen sein.
Ein totes und mit der Schweinepest infiziertes Wildschwein war vor wenigen Tagen in der Nähe von Rüsselsheim gefunden worden. Um den Fundort wurde in einem Radius von rund 15 Kilometern eine sogenannte Restriktionszone eingerichtet. „Das Virus, über das wir hier reden, ist für Schweine hochgefährlich. Es gibt keine Impfung. Die Krankheit ist unheilbar und endet in fast allen Fällen tödlich“, sagte Jung. „Für Menschen besteht absolut keine Gefahr. Auch der Fleischverzehr ist vollkommen unbedenklich. Das gilt im Übrigen auch für Haustiere.“
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