Bündnisse gegen Rechtsextremismus haben nach dem Wahlsieg der AfD bei den Europa- und Kommunalwahlen in Brandenburg zu einem verstärkten Engagement für Toleranz und Weltoffenheit aufgerufen. Am Samstag wollten Vereine und Organisationen mit einem Fest für Solidarität in Potsdam-Babelsberg ein Zeichen gegen Hass und Hetze setzen.

Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD), die bei dem Fest dabei war, machte sich für ein buntes Potsdam stark. Sie sagte einer Mitteilung zufolge: „Andere Menschen, andere Kulturen, andere Meinungen, andere Lebensweisen – in vielen Bereichen dürfen und sollten wir uns in Toleranz üben. „Leben und leben lassen“ hat in Potsdam eine lange, gute Tradition: Mit dem Toleranzedikt des Großen Kurfürsten von 1685 fanden Böhmen, Russen, Hugenotten, Holländer in unserer Stadt eine neue Heimat. Ihre kulturellen Spuren bereichern uns nach wie vor.“ Heute seien es Menschen aus der Ukraine, aus Syrien oder Vietnam, die mit und bei uns lebten, so Schüle.

Das Bündnis „Brandenburg zeigt Haltung“ kündigte an, seine landesweiten Aktivitäten ausbauen zu wollen. In drei Monaten wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. Nach der Abstimmung für das Europaparlament und die Kommunalparlamente am 9. Juni hatte das Bündnis mitgeteilt: „Die Feinde der Demokratie sind in beiden Wahlen als Sieger hervorgegangen. Das ist – trotz der Ausnahmen in der Landeshauptstadt Potsdam und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark – ein alarmierendes Ergebnis.“ Städte wie Neuruppin und Bernau feiern in den kommenden Tagen Toleranz und Vielfältigkeit mit einer Pride Week und einer Kundgebung für die queere Community.

Bündnis Brandenburg zeigt Haltung