Die Familie des in Mannheim erstochenen Polizeibeamten Rouven Laur hat dazu aufgerufen, die Tat nicht zu instrumentalisieren. „Rouven hätte nicht gewollt, dass wir uns von Hass und Wut überwältigen lassen. Stattdessen hätte er uns ermutigt, seine Werte weiterzugeben und für Veränderung und Neuausrichtung zu kämpfen“, schrieb die Familie in einem Brief, den Thomas Seidelmann, Bürgermeister von Laurs Heimatstadt Neckarbischofsheim und Freund der Familie, am Freitag bei der Trauerfeier für den getöteten Beamten in Mannheim verlas.

Es liege nun vor allem an der Politik, dass sich etwas ändere. „Dass nicht, wenn die letzte Träne getrocknet ist, wieder alles zur normalen Tagesordnung übergeht“, schrieb die Familie. Durch den großen Zuspruch von Menschen aus ganz Deutschland und aus der ganzen Welt schöpfe man die Hoffnung, dass nun politisch wohlüberlegt reagiert und gehandelt werde.

Ein 25-jähriger Afghane hatte vor zwei Wochen auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa sowie den Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Beamte erlag später seinen Verletzungen.