In München ist Freitagabend die Fußball-Europameisterschaft eröffnet worden. Zu Beginn fand in der mit 67.000 Zuschauern ausverkauften Münchner Arena eine farbenfrohe Eröffnungszeremonie statt. Tänzer und Akrobaten zeigten im Stadion große Banner mit der Aufschrift „Welcome to Germany“ (Willkommen in Deutschland). Dazu präsentierten sie Fahnen der zehn Städte, in denen die EM-Spiele stattfinden.

Den Schlusspunkt der Zeremonie bildete ein kurzes Feuerwerk. Das Zünden von Pyrotechnik war im Vorhinein wegen der möglichen Signalwirkung umstritten, denn während des Spielbetriebs der Profiligen im deutschen Fußball ist Pyrotechnik in den Stadien streng verboten. Die Vereine zahlen regelmäßig hohe Geldbeträge an Strafe, weil sich viele Fans nicht an das Verbot halten und in den Fankurven Pyrotechnik zünden.

Das EM-Turnier steht unter dem Motto „United by football. Vereint im Herzen Europas“. Den EM-Pokal trug Heidi Beckenbauer, die Witwe der im Januar verstorbenen Fußballlegende Franz Beckenbauer, ins Stadion. Beckenbauer war Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, die 1972 erstmals den EM-Titel holen konnte. Mit Heidi Beckenbauer zogen Bernhard Dietz und Jürgen Klinsmann ins Stadion ein, die Kapitäne der 1980 und 1996 bei den Europameisterschaften erfolgreichen deutschen Mannschaften. Mit drei EM-Titeln ist Deutschland zusammen mit Spanien Rekordhalter.

Unter den Zuschauern des Eröffnungsspiels Deutschland gegen Schottland war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Steinmeier zeigte sich vor dem Anpfiff des Spiels gegen Schottland optimistisch, dass Deutschland gewinnt – Bundestrainer Julian Nagelsmann habe die Mannschaft gut vorbereitet.

Das Turnier dauert bis zum 14. Juli. Es nehmen 24 Länder teil. Insgesamt wird es an zehn Standorten 51 Fußballspiele geben. Deutschland als Gastgeber verspricht besonders viel Nachhaltigkeit, hier sollen Maßstäbe für künftige Sportgroßveranstaltungen gesetzt werden. Es ist die insgesamt 17. Fußball-EM. 

Einen besonderen Stellenwert hat die Sicherheit, das Bundesinnenministerium sieht wegen der Weltlage eine angespannte Sicherheitslage. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält die Terrorgefahr für größer als bei der friedlich verlaufenen Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland.